Konnichi | wa.
Der japanische Film möchte in diesem Jahr in Bremen entdeckt werden:
Oftmals sperrig und abgesehen von Filmen wie „Rashomen“ von Meister Akira Kurosawa wenig in Europa bekannt, lädt die Japanisch-Deutsche Kulturinitiative Bremen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kino 46 und dem Japanischen Kulturinstitut (The Japan Foundation) dazu ein, eine leise und reduzierte aber nicht distanzierte Erzählweise kennen zu lernen, die in so starkem Kontrast zum geschäftigen Bild Japans zu stehen scheint.
Im Kino 46 wird seit nunmehr fast zehn Jahren der Bremer Filmpreis verliehen, ein Hauch von Hollywood weht dann über die Weser. Ausgezeichnet werden Schauspieler-, Regisseur-, Autor-, Musiker-, Produzent-Innen für langjährige Verdienste um den europäischen Film. Der Preis selber ist Konzept: Eine echte »Tüte«, die jedes Jahr von einer Bremer Künstlerin bzw. einem Bremer Künstler bezogen auf den einem Bremer Künstler bezogen auf den jeweiligen Preisträger/die Preisträgerin, gefüllt wird.
Das Programm hat bereits am 11. September 2007 begonnen und wird am 11. Dezember mit dem letzten Film – Ängstliche Menschen von Wada Makoto – enden.
Beginn ist jeweils 20.30 Uhr, der Eintritt ist frei (wer mag, gibt eine kleine Spende). Alle Filme werden im japanischen Original mit deutschen Unter-titeln gezeigt.
Für Cineasten ein Highlight, Ihnen und mir wird da sicher etwas mehr abverlangt.
Ein kurzer Überblick über die noch ausstehenden Filme:
Am 02. Oktober wird ein geordnetes Vorstadtleben völlig durcheinander gerüttelt – A, Haru | Ah, Frühling . Der Film des 2001 verstorbenen Regisseurs Somai Shinji deckt Lebenslügen eines wohl sortierten Managers auf: Hiroshi hat eine renommierte Universität absolviert, in eine wohlhabende Familie eingeheiratet und arbeitet nun für eine gut laufenden Spezial-Effekte-Firma.
Als eines Tages ein schäbiger und ruppiger älterer Kerl vor seiner Tür steht und behauptet, er sei sein Vater, gerät Hiroshis mittelständisches und selbstgefälliges Leben ins Wanken – er lebte jahrelang in der Gewissheit, der unsympathische Erzeuger sei tot…
Der Film gewann u. a. den internationalen Filmkritikerpreis bei der Berlinale 1999.
Der 11. Dezember 2007 konfrontiert uns auf erstaunlich witzige Art in Episoden mit „ängstlichen Menschen“ und einigen der besten japanischen Darsteller:
Kowagaru hitobito | Ängstliche Menschen. Fünf Episoden seltsamer Begegnungen, von Wada Makoto. Episoden, die veränderte Menschen hinterlassen, sei es in gestoppten Fahrstühlen oder mit dubiosen Bahn-Mitarbeitern.
Das Multitalent Wada Makoto war Graphikdesigner, Animator und Essayist bevor er 1984 seinen ersten Film drehte.
Aufwühlende und spannende Geschichten, die vielleicht ein kleiner Ansporn sind, sich auf den Weg nach Bremen zu machen – Sushi statt Stadtmusikanten.
Dewa mata. Bis bald. Annika Beins