„Wir sind Helden“ und „Tomte“ spielen für Pressefreiheit
Die Inhaftierung des deutschen Filmemachers Florian Opitz und seines Kameramanns Andy Lehmann in der Ölstadt Warri in Nigeria veranlasste die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) die in Hamburg ansässige Band „Tomte“ und die Hamburg entsprungene Band „ Wir sind Helden“ bei ihrem Benefizkonzert am o5. Februar 2oo8 um 2o:oo Uhr im „Docks“ Spielbudenplatz 19 zu unterstützen.
Zum Hintergrund des muskalischen Händeschüttelns beider Bands:
Florian Opitz und Andy Lehmann recherchierten im ölreichen Nigerdelta in für einen Dokumentarfilm. Obwohl Nigeria der sechstgrößte Erdölexporteur der Welt ist, lebt die Mehrheit der Bevölkerung in absoluter Armut. Den Gründen für dieses Ungleichgewicht wollten die beiden nachgehen und zum Thema ihres Filmes machen.
Der nigerianische Geheimdienst nahm Opitz und Lehmann am 22. September im Nigerdelta fest und klagte sie kurz darauf der Verschwörung, Spionage und des Visumsbetruges an.
Beiden drohte bis zu 14 Jahren Haft!
ROG und andere Menschenrechtsorganisationen forderten die Behörden in Nigeria zur sofortigen Freilassung auf. Das Zusammenspiel aller diplomatischen, juristischen und politischen Mittel erreichte schließlich, dass Opitz und Lehmann am 30. Oktober 2oo7 ausreisen konnten.
Anfang November hat der nigerianische Oberstaatsanwalt das Verfahren gegen Opitz, Lehmann und die beiden mitangeklagten NGO Mitarbeiter schließlich eingestellt.
“Es war enorm wichtig zu wissen, in dieser schwierigen Situation nicht alleine zu sein, sondern von vielen Seiten unterstützt zu werden”, sagt Lehmann. “Die ganze Sache diente offensichtlich vor allem dazu, ausländische Journalisten abzuschrecken, ihnen klar zu machen, dass sie im Nigerdelta nichts zu suchen haben.”
60.000 Euro Anwaltskosten sind beiden Filmemachern nun entstandenen. Einen Teil davon haben bereits Verdi, der Westdeutsche Rundfunk und der Bayerischen Rundfunk übernommen. Der Rest soll mit dem Benefizkonzert am 5. Februar eingespielt werden.
Musikalisch gesehen kann man sich auf einen feinen Abend unter Freunden und großer Liebe zu poetischen Songtexten freuen – jede Band gibt ein eigenes Konzert in voller Länge.
Kosten pro Karte ca. 29 Euro.
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