Seit 29. August geöffnet, ist die Architektur-Biennale in diesem Jahr die bisher größte. Unter Direktion der japanischen Architektin und Pritzker- Preisträgerin Kazuyo Sejima, erste weibliche Kuratorin einer Architektur- Biennale, können bis zum 21. November 10.000 Quadratmeter mit 41 Länderbeiträgen bestaunt werden.
Während der alle zwei Jahre stattfindenden Biennale kann man sich auf neue Architekturkonzepte und neue Strömungen mit Blick auf die Menschen, welche letztendlich die Architektur beleben und nutzen, freuen. Gemäß dem Motto der Biennale „People meet in Architecture“ ist das Ziel, zukünftige Lebensarten zu finden, um dem Menschen und der Gesellschaft zu helfen, mit der Architektur und untereinander zu kommunizieren.
In den Gärten des Stadtteils Castello präsentiert sich ein Großteil der Länder in ihren nationalen Pavillons. Allerdings findet man über die gesamte Stadt ver-
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Allerdings findet man über die gesamte Stadt verteilt interessante Ausstellungen in Gebäuden, Parks, Hinterhöfen und sogar auf Booten.
Die eigenständige Darstellung der Ausstellenden als selbstverantwortliche Kuratoren ihrer Arbeiten soll an separaten Ausstellungsorten dafür sorgen,
das Verständnis und eine persönliche Antwort zum Thema „People meet in Architecture“ zu geben, um so mehrere Sichtweisen an Stelle nur einer einzigen zu präsentieren. Dies ermöglicht die Auseinandersetzung mit verschiedenen Gestaltungsansätzen, Denkanstößen und letzten Endes die nötige globale Kom- munikation.
Diesbezüglich ist die stattfindende Einbindung von Hochschulen und Studenten ein wichtiger Ansatz – einige der internationalen Ausstellungen wurden in Ge- meinschaftsarbeit von Architekten und Studierenden erstellt und präsentiert. An den wöchentlichen „Architektur-Samstagen“, einer Initiative der Biennale- Organisation, besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit Architekten und Kritikern für den gesamten Zeitraum der Ausstellungsdauer. Ziel dieser
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Ziel dieser Gespräche ist es, die Auswirkung und Zielstellung der Biennale seit Beginn vor fünfunddreißig Jahren zu reflektieren.
Moderiert werden diese nicht nur durch Direktorin Kaz. Sejima, sondern auch durch die Direktoren der vorangegangenen Architektur-Biennalen.
Somit entstand auf der diesjährigen Architektur-Biennale ein neues Bündnis im Namen der Architektur und ihrer verwandten Disziplinen, sowie ein neuer Impuls für die Architektur-Biennale als internationaler Platz für Exper- ten, Schüler, Unternehmen, Kunstliebhaber und Familien gleichermaßen.
Die offizielle Auszeichnung der internationalen Jury, der „Goldene Löwe“ für den besten Länderbeitrag, ging an das Königreich Bahrain, welches sich mit seinem Beitrag „Reclaim“ (Rückforderung) erstmalig an der internatio- nalen Architekturausstellung beteiligte.
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Geführte Interviews an den Küsten des Inselstaates stellen die Beziehung der Bahrainer zu dem sie umgebenen Meer dar und zeigen ihre Gedanken und Hoffnungen auf, wie die Lage verbessert werden könnte.
Diese Interviews werden in drei Fischerhütten gezeigt, welche von ihren Originalstandorten entfernt, in Venedig neu-aufgebaut worden sind.
Sie werden dem Publikum nun so präsentiert, dass der Zuschauer die vielen anonymen Architekten kennenlernt, die über ihr Verhältnis zum Meer sprechen. Karoline Plothe
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